Freitag, 26. Januar 2007

Willenskraft und Fähigkeit

Feldenkrais schreibt es: Dass der, der viel Willenskraft an den Tag legt, eigentlich einen Mangel an Fähigkeit an den Tag legt. Denn was jemand gut kann, fällt ihm leicht, und was leicht fällt, braucht keine große Willenskraft zum Tun.

Donnerstag, 25. Januar 2007

Lucius Burckhardt und die Vergänglichkeit von Kulturlandschaft

"Kulturlandschaft ist die Landschaft, in die man zu spät kommt, deren Reiz darin besteht, dass man gerade noch lesen kann, wie es einmal war. Und wie es einmal war, das ist für uns so, wie es 'eigentlich' sein müsste. (…) Nichts schmeichelt uns mehr als das, was ich die Ästhetik des Leoparden (Anspielung auf den Roman "Der Leopard" von Giuseppe Tomasi di Lampedusa; Anm.) nenne. (…)
Die Ästhetik des Leoparden sagt: Ich bin der letzte, der das alles noch erlebt hat, der erlebt hat, wie die Welt eigentlich sein müsste. Jeder von uns fühlt sich als Leopard, jeder liebt es zu sagen: Meine Mutter hat eben noch alle Gemüse, die wir aßen, selber gepflanzt und gezogen und jetzt laufen alle zum Supermarkt und kommen mit einem Pfund Tomaten und zwei Pfund Kartoffeln nach Hause. (…)
Die Kulturlandschaft also spiegelt uns eine sich zyklisch regenerierende Ewigkeit vor, die in Wirklichkeit einem historischen Moment entspricht und die noch an Schönheit dadurch gewinnt, dass wir ihre Vergänglichkeit erleben. Durch die vorhandene Landschaft hindurch erkennen wir an Spuren den vorangegangenen Bewirtschaftungszustand, und wir empfinden dadurch unsere Geschichtlichkeit, unsere Position als Leopard gegenüber den Jüngeren."

Lucius Burckhardt, Warum ist Landschaft schön? Die Spaziergangswissenschaft

Mittwoch, 24. Januar 2007

Klingelton-Thriller

Mein toter Freund Martin Wiener hatte eine Drehbuchidee für einen Thriller: Ein eiskalter Psychopath nimmt die in einem Restaurant Anwesenden als Geiseln. Niemand darf auch nur ein Wort sagen. Klingelt ein Mobiltelefon, wird der bzw. die BesitzerIn augenblicklich erschossen.

Montag, 22. Januar 2007

Die Einsamkeit

"Dann bog er in eine Waldzunge, wo ich ihn nicht mehr sehen konnte, und ich konnte überhaupt niemand sehen, und nun wußte ich, was die Einsamkeit des Langstreckenläufers ist, der durchs Gelände läuft, wobei mir klar war, daß bei mir dieses Gefühl das einzig Ehrliche und Wirkliche ist, was es auf der Welt gibt."

Alan Sillitoe, "Die Einsamkeit des Langstreckenläufers"

Donnerstag, 18. Januar 2007

Hier und Jetzt

"Hier und Jetzt ist der Schlüsselbegriff überhaupt: Das Wichtigste ist die Gegenwart. Die meisten unter uns haben die Neigung, ängstlich an die Vergangenheit oder Zukunft zu denken, anstatt ihre volle Aufmerksamkeit ihren augenblicklichen Handlungen, Worten und Gedanken zu widmen.
Man muß in jeder Bewegung vollständig gegenwärtig sein: Sich hier und jetzt konzentrieren – das ist es, was Zen uns zu lehren hat."

Taisen Deshimaru-Roshi

Mittwoch, 17. Januar 2007

Was ist unser Leben?

"Was ist unser Leben? Wir haben keine Zeit mehr zu leben. Die Maschine beraubt uns eher der Freiheit, als daß sie uns befreit. Weder Hungersnöte noch Vernichtungskriege sind von der Erde verschwunden. Unsere Unruhe bekämpfen wir mit Beruhigungsmitteln oder betäuben sie mit Fernsehen. Der Komfort unserer sorgsam abgeschirmten vier Wände schwächt unseren Körper, der Streß der Großstadt überspannt unsere Nerven. Fortschritt ersetzt die Religion, Geld das Sakrament. Die Sorgen nagen an uns und die Angst erdrückt uns. Nachts schlafen wir schlecht. Am Tage sind wir nur halb wach. Wir denken an Nichtigkeiten. Wir denken zuviel. Wir hören nicht auf zu denken."

Vincent Bardet in der Einführung zu "Za-Zen" von Taisen Deshimaru-Roshi

Dienstag, 16. Januar 2007

Bewusst

"Nur wer weiß, was er tut, kann tun, was er will."

Moshé Feldenkrais

Mittwoch, 10. Januar 2007

Schlaf

Der Schlaf schafft einen annähernden fließenden Übergang zwischen dem Leben im Kokon der Gebärmutter und der Welt außerhalb. Im Halbschlaf trinkt das Neugeborene, um nach diesem anstrengenden Nahrungsaufnehmen wieder tief einzuschlafen und Stunden in den Armen seiner Eltern zuzubringen, in einem seligen Dämmerzustand, der nur kurz von Wachphasen und den Erfordernissen des Organismus unterbrochen wird. Noch gibt es weder Tag noch Nacht, nur ein zeitloses Kontinuum des Versunkenseins.

Florian Sedmak

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