Mittwoch, 23. Mai 2007

Tichys gütiger Humanismus

Wie angenehm, in einem Bergsteigerbuch aus den 1950ern einmal einem Alpinisten mit einem feinen Humor, humanistischer Persönlichkeit und der Fähigkeit zur Selbstironie zu begegnen: Herbert Tichy "Cho Oyu – Gnade der Götter". Nie ein abfälliger Gedanke über Sherpas und Nepali, nie auch nur der Anflug von Herrenrassengesinnung, nie ein Gedanke, den Berg niederringen und fallen sehen zu wollen, keine Expeditionsgigantomanie, keine Materialschlacht. Wie angenehm.

"Ich galt sozusagen als Leiter der Expedition, aber wir waren kein militärisch straff geführtes Unternehmen, und wenn es etwas zu entscheiden gab, setzten wir uns zusammen und besprachen die Angelegenheit. Meist hat Pasangs größere Erfahrung den Ausschlag gegeben. Ich hoffe, keiner von uns hatte das Gefühl, ich sei ein 'Expeditionsleiter'."

Montag, 14. Mai 2007

Schlesinger und Cunningham, abschließend

"We cannot see the steps while we work."

"You find the map when you are done."

"The map is not the territory."

Sonntag, 13. Mai 2007

Schlesinger und Cunningham IV

Tag und Nacht
"Der Kreislauf der Reise der Hauptfigur führt aus dem Tageslicht – aus der Komfortzone, aus dem Vertrauten – hinunter in die Schattenwelt der Nacht – der Welt des Nicht-Ich, des Unbewussten, Dunklen. Hier ist der Ort, an dem sie zu neuen Energien kommt."

Die Spielregeln der Nachtwelt
"In der Nachtwelt kennt die Hauptfigur die Spielregeln nicht. Sein gewohntes Handlungsrepertoire nutzt ihm hier nichts."

Die Plot-Kurve im Film, frei nach Aristoteles
"Am Anfang des Films steht eine Frage, die den Betrachter beschäftigt und auf die
er eine Antwort will.
Diese Frage wird aber nicht beantwortet, und länger diese Spannung gehalten
werden kann, desto zugespitzter ist das Ende des Films.
Durch den Einfluss eines Antagonisten gerät der Protagonist in die Nachtwelt.
Die Auflösung und Beantwortung erfolgt im Moment der Katharsis, wenn der
Protagonist in die Tagwelt zurückkehrt.
Dieser Wendepunkt ist die 'Nacht der Seele', in der es wachsen oder sterben heißt."

Freitag, 11. Mai 2007

Schlesinger und Cunningham III

Drama
"Drama is about moments when you need your instincts."

Crisis
"Stories are paths of growth through crisis."

Rivers
"Stories are like rivers."

Donnerstag, 10. Mai 2007

Schlesinger und Cunningham II

Einen Charakter darstellen, der sich nicht ändert
"Die typische Strategie, um einen sich nicht ändernden Charakter darzustellen:
Den Erzählfaden am Ende aufnehmen."

Konflikte, Konflikte
"Konflikte treiben die Story an. Der Widerspruch zwischen dem, was
die Hauptfigur eigentlich will oder zu brauchen glaubt und dem, was
sie tatsächlich zu lernen und zu erleben hat, ist der Motor der Geschichte
und hält die Zusehenden vor der Leinwand."

Beziehungen
"Das Verhalten der Hauptfigur in Beziehungen baut die Brücke zwischen
ihrer Innenwelt und dem Plot."

Dreiecke
"In den meisten Filmen gibt es eine Dreiecksbeziehung, die sich während des
Films wandelt. Wenn sich die Kerndreicksbeziehung erstmals manifestiert,
markiert das einen besonders energetischen Punkt in der Story."

Mittwoch, 9. Mai 2007

Schlesinger und Cunningham I

Rückblick auf ein Seminar in Dramaturgie:

"The development of a character is also letting engery flow. To develop a character is to release energy. Stories are energy."

The Story Molecule
"Stories consist of the other story (i.e. the plot), the relationships and the emotional network as well as the inner world of the character."

The Art of Story Telling
"The Art of Story Telling is to reveal the inner world of the character."

Denken ist alt

"Es gibt ein berühmtes Wort von Krishnamurti: 'Das Denken ist alt.' 'Denker sind alt.' (…) Niemand – so Krishnamurti – kann gleichzeitig denken und wahrnehmen. Das Denken schiebt sich immer zwischen uns und das 'Jetzt'. Was auch immer wir denken, es liegt schon ein wenig in der Vergangenheit. Denken bezieht sich auf etwas Gestriges. Aber: Leben wahrnehmen, fühöen, hören, sehen, lieben – das tun wir jetzt. Oder sollten wir jedenfalls tun.
Deshalb ist Denken alt. Es leitet uns fort von dem, worauf es eigentlich ankommt: Jetzt zu leben. Jetzt ganz und gar da zu sein."

Joachim-Ernst Behrendt,
„Ich höre – also bin ich: Hör-Übungen, Hör-Gedanken“

Kannst nicht

"You can't explain silence by saying something."

John Francis

Dienstag, 8. Mai 2007

Lokalaugenschein im Mai

Die Laubbäume voll und grün, der Weg wie je und eh,
Steinchenmänner an vier oder fünf Kehren oben,
der Wurzelkopf beinahe barock geschmückt.
Nach Osten hinüber und hinunter noch immer
und vermutlich lange noch die Spuren des Orkans:
Entwurzelte Buchen, mitsamt ihrer Wurzelbasis umgeschlagen,
zwei Meter über Boden abgefetzte Fichten.
Der Weg ist ausgeschnitten und verlassen.

Montag, 7. Mai 2007

Es heißt

Wisdom is the meaning of knowledge
(and knowledge is the meaning of information)

Florian Sedmak

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