Ein junger israelischer Choreograf sagt es sinngemäß so:
Je länger du verharrst, desto schwieriger wird es, den nächsten Schritt zu tun.

"Alles Leben drückt sich in Bewegung aus."

Moshé Feldenkrais

Würde ich zu beginnen weinen –
Würdest Du auch zu weinen beginnen?
Und jetzt weine ich
Also warum weinst Du nicht?

Frei nach Rites of Spring

Ein frühsommerlicher Abend im April, und mit dem Schiff in der Abenddämmerung die Donau hinauf. Entlang der Strecke drei, vier Lagerfeuer direkt am Ufer, daran wie seit der Steinzeit Menschen, der Duft von Holzrauch, an einem Feuer die Stadt in Sichtweite, deren Kunstlicht mit dem Flammenschein kollidieren. Feuer: Hat der Menschheit das Überleben ermöglicht, darfst du heute nicht mehr. Weil ist eigentlich verboten.

Muss sitzen. Kann nicht mehr sitzen. Werde älter. Kann mich nicht mehr ruhig halten.

Meine Familie, in berstendem Stahl und Glas in einem ungebremsten Frontalzusammenstoß untergehend.

Als ich meinen ältesten Sohn mit gebrochenem Arm an einem frühsommerlichen Spätnachmittag über eine Distanz von zwanzig Kilometer so schnell wie nur irgend möglich im dichten Ausflugsrückreiseverkehr ins Krankenhaus brachte, wünschte ich mir sehnlich ein Blaulicht.
Am nächsten Morgen war ich traurig, weil mich das Bewusstsein der Endlichkeit des Hierseins schmerzte.

Ostermontag, 9. April, Zimnitz: Letzter Schnee ab 1.200 Meter, einige wenige Fußspuren und
die Abdrücke eines einsamen Schneeschuhgängers den weichen Grat zum Leonsberg hinauf und hinüber auf dem stellenweise noch drei Meter dicken Panzer auf der geschwungenen Schneide
über den Mitterzinken zum Gartenzinken. Mittendrin richten sich die Latschen auf; auf dem steinigen Weg hinunter ist es schon sommerlich heiß.