Gebt's ma an Schülling, hobt's a Einsegn, Leit

In jenem Jahr in Wien in der schmuddeligen U1-Station, deren Namen ich vergessen habe, es ist die letzte vor der Endstation Reumannplatz, war ich wie gebannt vom Schreien einer alten offensichlich obdachlosen Frau, die mit ihren Taschen vor der Toilettentür in einem der Zugangstunnels stand und mit verzweifelter Dringlichkeit nicht lautstark, sondern schreiend um eine kleine monetäre Zuwendung für das Münzschloss der Damentoilette flehte:
Ich brauch an Schülling.
Gebt's ma an Schülling, hobt's a Einsegn, Leit.
Ich brauch an Schülling, i muass doch scheissn.
Das ging so lange, bis sich jemand erbarmte, und ich war im Angehör dieser archaischen Performance immer noch wie vom Donner gerührt.

Florian Sedmak

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