Mittwoch, 20. Dezember 2006

Steinmänner

Die Gemeinschaft der Jainzengeher selbst ist unsichtbar, doch sie manifestiert sich im Erhalten der Begehbarkeit des Weges durch kollektive Nutzung im Winter und im unaufhörlichen Errichten von Steinmännern an den oberen Kehren, die anders als im hochalpinen Gelände nicht der Orientierung dienen, sondern – zumindest denke ich so – als Ehrung der Geister, des genius loci gleichermaßen wie als Land Art zu verstehen sind.
Stein für Stein tragen die anonymen Geher zum Teil ansehnlich hohe Kegel zusammen, bis entweder ein boshaft gesonnener Mensch die gemeinschaftliche Mühe zu Nichte macht und die Wegmarken umtritt oder der Schnee das Werk der Zerstörung besorgt.

In Tibet heißt es, wie ich von Boris Nieslony gehört habe, unter den Mönchen, dass ein Stein sich jahrelang nicht darüber beruhigen kann, wenn er von seinem ursprünglichen Platz genommen wird. Was also würde ein tibetischer Mönch hören, stiege er auf den Jainzen?

Florian Sedmak

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