Das Haus, das niemals schlief
Über Jahre wohnten wir im Haus, das niemals schlief. Bis sechs am Abend gab es im Erdgeschoß unter uns Brot zu kaufen, und noch um ein vieles länger, bis spätabends, sprachen die Stammgäste im angeschlossenen kleinen Café dem Alkohol zu. Legten wir uns nach Mitternacht hin, war in der Backstube unten schon der erste Bäcker zugang und mischte die Teige an.
Im Lauf der Nacht, nach den stilleren Stunden bis drei, verdichtete sich die Arbeit zu einem schnellen Hantieren, zu einem Kommen und Gehen zwischen Backstube, Einzählkammer und Lieferwagen, die Hitze der Öfen bis ins Stiegenhaus hinaus.
Nur am Sonntag war es gespenstisch still.
So still, wie es jetzt im Haus ist, aus dem wir längst ausgezogen sind.
Der Bäcker starb, bankrott gegangen, einen Tag vor seinem sechzigsten Geburtstag bei einem Autounfall; seine Frau hatte sich schon Monate davor zu Tode getrunken.
Im Lauf der Nacht, nach den stilleren Stunden bis drei, verdichtete sich die Arbeit zu einem schnellen Hantieren, zu einem Kommen und Gehen zwischen Backstube, Einzählkammer und Lieferwagen, die Hitze der Öfen bis ins Stiegenhaus hinaus.
Nur am Sonntag war es gespenstisch still.
So still, wie es jetzt im Haus ist, aus dem wir längst ausgezogen sind.
Der Bäcker starb, bankrott gegangen, einen Tag vor seinem sechzigsten Geburtstag bei einem Autounfall; seine Frau hatte sich schon Monate davor zu Tode getrunken.
Sedmak - 4. Dez, 10:03